Tag 3 – Mandal – Kvinesdal – 27.05.2016 – Freitag
Die Sonne scheint hier im Sommer fast Tag und Nacht, aber es gibt keine vernünftigen Vorhänge oder Rollos, ich habe eh schon nicht sonderlich gut geschlafen auf dem engen Bett im Schlafsack, dann noch die Sonne, ich bin um 05:00 Uhr wach. Dabei habe ich gar keinen Jetlag.
Weil ich mich so wälze, wird Mario auch wach, wir schaffen es aber, noch bis 07:00 Uhr zu dösen und stehen dann auf.
Die Nacht war auch etwas kalt, als ich aus dem Fenster gucke, sehe ich auch nur Wolken.
Nun gut, wir hatten keinen Hochsommer erwartet.
Wir machen in dem kleinen Bad Katzenwäsche. Eine öffentliche Dusche auf dem Campingplatz ist nicht meine Lieblingseinrichtung. Ich sah auch heute Morgen schon sämtliche Holländer vom Campingplatz herüberrennen.
Wir bereiten in der Hütte unser Frühstück zu, das geht gut, weil dort alles vorhanden ist, was man benötigt. Nachdem wir uns für den Tag gestärkt haben, packt Mario das Auto und ich mache die Hütte sauber. Wie immer haben wir eine morgendliche Routine entwickelt, wie auch auf unseren USA-Reisen.
Jetzt kann es losgehen, die erste Woche hatte ich noch geplant. Weil ich wusste, dass wir nicht auf winterliche Verhältnisse treffen würden, konnten wir mit einem Hike am Morgen starten.
Beim Leuchtturm in Lindesnes gibt es laut meinem Wanderführer einen 5km Hike, den wollen wir laufen.
Über kleine norwegische Dörfer mit schönen Kirchen und Seen fahren wir dorthin. Die Landschaft ist wunderschön, leider kann man auf den engen Straßen nicht oft anhalten um Fotos zu machen.
Für die Besichtigung des Leuchtturms fallen Gebühren an, wir verzichten drauf, der ist eh recht klein und mickrig. Wir wollen nur die Wanderung machen.
Das Wetter ist ok, es ist nicht kühl, aber wolkig, am Meer weht natürlich ein kühler Wind.
Der Wegweiser zum Hike ist schnell gefunden, markiert sind die meisten Wanderungen hier in Norwegen mit roten oder blauen Punkten oder einem rotem T. Diese Markierungen zu finden ist teils eine Schnitzeljagd.
Was man sich in jedem Fall merken kann – wenn der Weg einfach geht, ist man in der Regel falsch, die Wanderung geht mit Sicherheit immer 80 % steil nach oben, so fängt dann auch dieser Weg hier oberhalb des Leuchtturms an.
Es geht hoch und runter über Stock und über Stein, leider auch durch Zeckengebiet. Als der Weg zudem sehr unwegsam wird und wir keine Lust auf Zeckenbisse haben, kehren wir schon nach wenigen Kilometern, aber völlig fertig, um.
Ich ahne Schlimmes bei den bevorstehenden geplanten Touren. Werden in den USA und auch hier in Deutschland teils die Wege in Serpentinen gebaut, um das Wandern zu erleichtern, ist das Norwegen nicht so, da führt der Weg immer direkt mit 90% Steigung hoch und höher, egal, was im Wege ist, ein Fels, ein Baum, egal – immer mitten durch.
Oben auf dem Berg machen wir eine Pause, immer schön auf den Steinen, dass uns die Zecken nicht erwischen. Wir genießen die tolle Aussicht, die Küste hier ist richtig schön mit den Felsen. Dann haben wir genug und steigen wieder ab, machen im Auto ein kleines Picknick und suchen uns noch mal gründlich nach Zecken ab.
Wieder unterwegs
Weiter geht es auf sehr kleinen Straßen in Richtung Westen. Als wir in Farsund angekommen sind, lacht auch wieder die Sonne und es wird wärmer, na geht doch.
Wir wollen zum zweiten Leuchtturm heute, und zwar nach Lista. In der Nähe befindet sich ein altes Fort aus dem 2. Weltkrieg, an der Küste hier sind sehr viele Überreste von Bunkern, einige kann man begehen, wir verzichten aber.
Wir laufen nur auf dem Gelände von Fort Nordberg herum und haben von oben eine schöne Aussicht.
Auf dem ganzen Gelände laufen Schafe herum, wieder mal sehr schön hier.
Unser Navi führt uns nun über noch kleinere Straßen durch eine tolle grüne Landschaft immer oberhalb der Fjorde. Hier lässt es sich aushalten, alles so friedlich, nicht viele Häuser oder Verkehr und immer wieder ein Fjord.
Geplant war eine Übernachtung in Flekkefjord, es war aber noch früh am Tag, also machten wir noch einen Abstecher nach Kvinesdal. Dort kauften wir uns ein Eis.
Ein schöner Ort, aber auch nicht so schön, dass wir groß Bilder gemacht haben.
Weiter nach Flekkefjord wieder auf einer größeren Straße mit Tunneln. Dort angekommen, fuhren wir in ein Hotel (Maritim Fjordhotell), das ich vorher herausgesucht, aber nicht gebucht hatte. Als wir dort ankamen, packte gerade eine Band ihre Instrumente aus dem Auto aus.
Wir fragten nach Zimmern, es gab noch welche für ca. 1200 NOK, wir sahen uns die Zimmer an, waren klein, aber ok. Ich fragte dann mal nach der Band, ja, die spielt heute bis ca. 2 Uhr früh. Bitte was? Nö, das müssen wir nicht haben, womöglich noch eine Jazzband oder so was. Die junge Frau bot uns ein Zimmer nach hinten raus an, aber man würde wohl die Band trotzdem hören.
Das wollten wir nicht, ich muss zwar nicht um 22:00 Uhr schlafen, aber ab 24:00 Uhr wäre es dann doch nett, aber wenn die Band bis 02:00 Uhr spielt, ist mit Ruhe dann nicht vor 04:00 Uhr zu rechnen.
Wir fragten die junge Frau nach einem anderen Hotel und sie empfahl uns das „The Bølgen & Moi Hotel Utsikten“ in Kvinesdal, waren wir da nicht gerade?
In Norwegen spricht übrigens fast jede Person sehr gutes Englisch, so hatten wir keine Probleme, uns gut mit den Leuten hier zu verständigen.
Ja, wir waren gerade in Kvinesdal, also wieder zurück, denn die junge Frau legte uns das Hotel wirklich sehr ans Herz, sie schaute sogar nach bei facebook, ob dort heute was los ist, war aber nicht.
Auf dem Weg zurück fuhren wir noch bei einem Campingplatz mit Hütten vorbei, auf dem aber alles ausgebucht war. Am Wochenende ist es nicht so leicht, spontan etwas zu bekommen. Und es gibt auch nicht alle 5 – 10 km einen Campingplatz, wie es mir zuvor im Norwegenforum versprochen worden war. In einigen Ecken ist das so, aber in anderen wieder gar nicht.
So, nun zurück nach Kvinesdal, das Hotel steht auf dem Berg, wunderschön, wirklich ein toller Tipp. Und ein guter Preis noch dazu, NOK 995 für ein schönes, wenn auch kleines Zimmer mit Doppelbett, weichen Decken und einer schönen Dusche.
Nach einer kleinen Runde ums Haus waren wir hungrig, wir bestellten in dem hauseigenen Restaurant einen Burger, der war glutenfrei zu haben und Mario liebt Burger ja eh.
Die Portion war dann auch echt sehr groß, mit Pommes und etwas Salat alles super angerichtet, aber der Burger selber schmeckte nicht, das Hackfleisch, was die hier haben, ist eklig, mit lauter Stücken drin und vom Geschmack her ganz schön nach Tier.
Aber wir haben immerhin fast 50 € dafür bezahlt, mit Getränken sogar mehr. In Zukunft werden wir wohl wieder selber kochen.
Den Rest des Abends genossen wir noch das schöne Zimmer und das einigermaßen große Bett und die Dusche und schliefen gegen 23:30 Uhr ein.
Wetter: | am morgen bewölkt, später sonnig und 18° |
Sights/Unternehmung: | Lista Fyr, Nordberg Fort |
Wanderungen: | Lindesnes Hike |
Abendessen: | The Bølgen & Moi Restaurant (Burger+ Pommes) |