Dag 10 - Montag - 18.09.2023 - Städjan und Harundsjön - Rentiere
Der Tag beginnt mit Sonnenschein. Heute ist der letzte Tag hier in Idre, daher wollen wir auf den Städjan, den Hausberg wandern. 1131 Meter misst der Hügel.
Im 17. Jahrhundert erklärte Olof Rudbeck den Städjan zum höchsten Berg der Welt. Zudem ernannte Rudbeck den Berg, der unter den Samen als heilig gilt, zum Sitz der Götter. Gucken wir mal, ob wir Götter treffen, lieber wären uns allerdings ein paar Tiere.
Weit fahren wir nicht, der Parkplatz befindet sich unweit des Hauses.
Schon gar nicht mehr damit gerechnet, werden wir heute früh von der Rentierherde überrascht, die vor uns auf die Straße läuft. Wie geil – Freude kommt auf.
Erst mal rechts ran fahren und Beobachten ist angesagt.
Einigen Autofahrer gehen die schönen Tiere mächtig auf den Nerv, laut hupend versuchen sie die Rentiere von der Straße zu verscheuchen.
Andere warten geduldig.
Begeistert können wir uns nicht satt sehen und warten bis alle wieder im Wald, vor einer Ferienhaussiedlung, verschwunden sind.
Klar, man trifft die Tiere nicht mitten in der Natur, sondern nah bei den Häusern, ist auch in den USA oft so.
Jetzt aber zum Parkplatz. Blauer Himmel begleitet uns auf den ersten Kilometern stetig.
Ein steiniger Weg führt durch einen kleinen Wald. Die Baumgrenze lässt nicht lange auf sich warten.
Diese Grenze scheint auch die Wettergrenze zu sein. Nebel zieht auf.
Die Sonne versucht sich durchzukämpfen, hat dann aber keine Chance mehr gegen den dichten Nebel. Die Götter wollen sich wohl vor uns verstecken. Der erst mystisch anmutende Nebel wird schnell unangenehm feucht.
Tapfer laufen wir weiter, um so höher wir gelangen, desto windiger wird es. Ich habe mal wieder Mühen, gegen den Wind anzukämpfen. Mit jedem Meter wird es kälter.
Auf dem Gipfel verweilen wir daher auch nur kurz. Pfeifend peitscht der Wind um die Ohren, unsere Brillen beschlagen. Der Drang wieder abzusteigen ist groß.
Der schmale Hauptwanderweg geht immer am Rim entlang, rechts geht es abrupt steil nach unten.
Wir verzichten nicht, dass es hier noch eine von uns herunter weht.
Auch ohne extreme Steigung ist es abwärts immer etwas schwieriger. Loses Geröll und feuchte Steine erfordernd Trittsicherheit und Konzentration. Zum Glück finden wir einen anderen Weg, der flacher absteigt.
Richtig froh sind wir, als der Weg wieder eben wird und der extreme Nebel nachlässt.
Zu guter Letzt führt der Trail durch eine kleine Siedlung und ein noch Stück an der Straße entlang.
7,40 km lang war der ganze Trail. Rund 450 Meter sind wir auf und wieder abgestiegen.
Was machen wir nur mit dem Rest des Tages? Aufgrund es schlechten Wetters sind wir eher wieder zurück als gedacht.
Erst mal fahren wir zurück in den Ort, wir müssen noch mal tanken und brauchen noch was zum Abendessen.
Unterbrochen werden wir bei dem Vorhaben von der Herde der Rentiere. Dieses erspähen wir in einem Wäldchen am Eingang zum Idre Fjäll.
Schleichend nähern wir uns. Genüsslich grasend, nehmen die Tiere keine Notiz von uns. Ab und zu schaut einer gelangweilt auf. Serienbilder sind da die Lösung.
Langsam tritt die Herde und auch wir den Rückzug an.
Neugierig sehen wir uns im Ort den Outdoorladen an.
Schließlich gehen wir zum ICA bis es aufgehört hat zu regnen.
Einige Zeit später düsen wir noch zum Harundsjön einem weiten See hier in der Gegend. Ziel ist das alte Samendorf Stenåsen.
Diese kann man nur zu Fuß erreichen.
Gravelroads bestimmen die Anfahrt zum See. Unterwegs treffen wir diese beiden Kühe. Ist die eine nicht besonders hübsch?
Am See angekommen, folgen wir dem Weg, der eher einem Bach gleicht.
Fix in unsere Überschuhe geschlüpft und weiter geht es.
Der Weg ist gar nicht mehr zu erkennen und es liegen Äste und Bäume herum. Es wird immer matschiger.
Irgendwann kommen wir an eine Stelle, an der wir nicht weiter kommen. Wild entschlossen, den Bach zu überqueren, schlagen wir uns kurz am Ufer durch das Buschwerk.
Verdammt gibt es denn keine Möglichkeit diesen breiten Fluss zu überqueren?
Das sieht sicher in regenarmen Jahren besser aus, aber heute keine Chance. Schade. Enttäuscht kehren wir um.
Da wir ja auch noch packen müssen, beenden den wir den Tag gegen 17:00.
In der Hütte trocknen wir unsere Sachen und packen dann ein.
Bedauerlicherweise ist die Zeit in Idre vorbei und wir waren nur einmal im Fulufjället Nationalpark.
Stattdessen haben wir so viele andere schöne Natur erkundet, dass es uns nicht leidtut.
Sicherlich wird der Nationalpark noch mal bei einer weiteren Schweden-Reise ein Ziel sein.
Nach dem Essen beenden wir den Tag müde auf dem Sofa. Mario sortiert Fotos und ich penne schon früh weg.
Wetter: | erst heiter bis wolkig - dann wolkig ein bisschen Regen, später trocken bis 11° |
Sights/Unternehmung: | Städjan, Rentiere |
Wanderungen: | Städjan und Harundsjon |
Abendessen: | Nudeln mit Broccoli |