Día 4 - Funes - Alfaro - Donnerstag, 14.12.2023
Sunrise: 08:27 Sunset: 17:34 |
Funes ist ein Ort mit 2.504 Einwohnern, ca. 30 km von Argudeas entfernt. Oberhalb des Ortes liegt die Wüstung Peñalen.
Den dort befindlichen Wanderweg Barraco del Rey wollen wir heute erwandern.
Nach dem Frühstück fahren wir in den Tag hinein. Gegen 9 erreichen wir den kleinen Ort am Fuße des Flusses Río Arga.
Da ich mal dringend muss, fahren wir erst mal in das Städtchen. Durch die Routenführung von Organic Maps bewegen wir uns oft auf kleinen Straßen auch mal durch Orte. Leider stelle ich heute erneut fest, in Spanien ist das keine gute Idee, dem zu folgen.
In der Stadt spinnt plötzlich das GPS und wir landen in einer engen Gasse. Danke Enterprise, für das Upgrade. Aber jetzt kommt uns das einfach nur ungelegen.
Ich muss aussteigen und Mario irgendwie an den Mauern und Stufen vorbei losten. Haarscharf an einer Hauswand vorbei. Kein Wunder, dass viele Autos hier einige Macken haben.
Schnell stellen wir fest, öffentliche Toiletten in Spanien sind Mangelware. Das mit dem Ort hätten wir uns sparen können. Außer der Kirche gibt es auch nicht wirklich viel zu sehen.
Am Wanderparkplatz oberhalb der Stadt können wir uns erleichtern. Dort packen wir dann auch die Rucksäcke und laufen los.
Schon bald haben wir einen tollen Blick auf die Confluence der beiden Flüsse Arga und Aragón.
Zuerst ist der Weg breit und einfach zu laufen, schon bald genießen wir den Aussichtspunkt Barranco del Rey. Hier wurde sogar ein Thron errichtet.
Der Legende nach ist es der Ort des Mordes von König Sancho Garcés IV. von Pamplona. Durch seine Brüder Ramin und Ermesinda, die ihn am 4. Juni 1076 von dieser Klippe schubsten, kam er zu Tode.
Der Trail wird schmaler und führt nun durch einen Latschenkiefernwald. Bald haben wir einen Blick von der anderen Seite auf den Sandsteinhügel Barracao del Rey.
Das Gestein erinnert uns ein bisschen an den Bryce Canyon. Immer an der Kante folgen wir dem Weg.
Zur Rechten erspähen wir weitläufige Obstplantagen. Was diese blattlosen Bäume auf der anderen Seite des Flusses sind, können wir nicht ausmachen, sie sehen auf jeden Fall angepflanzt aus. Von hier würde ich sagen Birken, aber wozu benötigt man die? Früchte tragen sie ja nicht, dann wohl für Holz.
Gut gelaunt und bei bestem Wetter folgen wir dem Weg, der nach unten zum Fluss führt. An den Hängen “wachsen” Hoodoos.
Alsbald haben wir den übervollen Fluss erreicht. Die Steilkante schaut sehr brüchig aus, bloß nicht zu nah ran gehen.
Barraco del Rey von unten. Imposanter Anblick. Im Sonnenlicht macht er sich fototechnisch gut.
Der Weg geht nun wieder ein Stück bergauf, an der nächsten Gabelung haben wir die Wahl. Entweder wir gehen durch den Ort Funes erst mal ca. 2 km runter, um dann über einen steilen Weg ca. 3 km zurück zum Wanderparkplatz zu gelangen.
Oder aber wir gehen den Trampelpfad – es ist ein Abhang mit 90 % Steigung nach oben. Wir wollen die harte Tour und gehen den Abgang nach oben, immer dort, wo sich auch schon das Wasser des letzten Starkregen den Weg gesucht hatte.
Pillepalle im Vergleich zum Weg von gestern.
Schnaufend kraxeln wir den Berg hoch. Diese Herausforderung schaffen wir dennoch recht locker und sind in ca. 15 Minuten oben, wieder auf dem Wanderweg.
Noch ein paar Ausblicke auf Funes genießen, dann steigen wir ins Auto.
Wir folgen der Bergstraße noch ein Stück weiter bis zu Ermita del Gurugú.
Die Kapelle wurde am 28. Mai 1961 geweiht. Diese heilige Mission wurde dem Kapuzinerpater Fray Francisco de Lezaun, aus dem Kloster San Antonio de Pamplona anvertraut.
Gegenüber wurde erst neu das Monumento Sagrado Corazón de Jesús errichtet. Eine große Jesus Statur blickt über den Ort Funes.
Wir setzten unseren Weg fort, mit dem Ziel Alfaro. Alfaro ist eine nordspanische Kleinstadt und eine Gemeinde in La Rioja am Río Alhama.
Das denkmalgeschützte Gotteshaus leidet unter der Last der Nester und kann bald zusammenzubrechen.
Das marode Gebäude muss renoviert und die Nester müssten, um die Kirche zu retten, entfernt werden.
Die Einwohner von Alfaro setzen sich für ihre Störche ein und sträubten sich gegen Umbaumaßnahmen.
Es ist schließlich kein Zufall, dass Alfaro die Stadt mit den meisten Zwillingskindern von ganz Spanien ist, heißt es.
Wenn die Jungen geschlüpft sind, leben bis zu 500 Weißstörche über den Dächern von Alfaro.
Schlendernd laufen wir durch den kleinen Ort mit vielen Gassen, bis wir den Plaza de España erreichen. Mal wieder muss ich auf Klo. Öffentliche Toiletten gibt nicht, daher gehe ich in ins Casino la Unión und frage dort auf Spanisch nach “baño publico”. Ich werde verstanden, und finde sehr saubere Toiletten vor.
Wir stehen jetzt genau vor der Kirche (Collegiate Church of St. Michael the Archangel). Auf dem Dach sind die Storchennester. Leider ohne Störche. Wir hatten Hoffnung, da wir auf dem Weg immer mal wieder Störche gesehen haben, sicherlich überwintern welche in Spanien, aber junge bekommen sie eben erst im Frühsommer.
Es gibt sogar einen offiziellen Mirador de las cigüeñas. Es ist ein etwas höhe gelegner Platz mit Blick auf die Nester.
Ich stelle mir vor, was hier für ein Geklapper herrschen muss, man kann sicher auch froh sein, wenn man keine Storchenkacke auf den Kopf bekommt, wenn man hier lebt.
Den Weg zurück zum Auto lassen wir uns durch die kleinen, engen Gassen treiben.
Der Tag ist noch nicht vorbei, daher sehen wir uns einen weiteren Ort an. Caparroso. Auf dem Berg über der Stadt steht die Ruine der Iglesia de El Cristo.
Wir parken den Wagen an der Straße, da wir auf keinen Fall mehr in diese kleinen Orte hineinfahren. Es kann passieren, dass man in so einer kleinen Gasse landet, dass weder Wenden noch Zurückfahren möglich sind. So ein Erlebnis brauchen wir nicht noch mal.
Hinter der Kirche Iglesia de Santa Fe beginnt ein kleiner Trail den Berg hinauf.
Der Blick auf den Aragón und den Ort und die dahinterliegende Bergketten ist schon toll.
Sehr schön ist auch die Ruine. Das umliegende Land ist ähnlich wie in den Bardenas Reales. Badlands so weit das Auge blicken kann.
Die Enge des Ortes ist schon krass, zum Gucken interessant – leben wollte ich da nicht.
Es geht zurück durch den Ort zum Auto. Wer beobachtet uns denn da neugierig?
Aus einem kleinen Fenster eines Eckhauses schaut uns ein kleiner, gefleckter Hund neugierig hinterher. Er sieht so aus wie der Hund der kleinen Strolche.
Oder sind es die Katzen, die er im Blick hat? Ein Anwohner hat für ca. 20 Katzen einen Verschlag gebaut. Ich gehe näher heran, ängstlich schrecken sie auf und laufen jede in eine andere Richtung. Was für Schisser.
Eine graue bleibt stehen und steht mir Model. Immerhin. Los gatos beben leche, habe ich bei Duolingo gelernt.
Sonnenuntergang naht, wäre ja in den Barnedas Reales schick, aber dort darf man ja nicht sein.
An der N 121 steht ein Wegweiser: Barnedas Reales – versuchen wir es da mal.
Das Stück Land hier gehört schon zum Naturpark, wird aber landwirtschaftlich genutzt. Die Straßen sind erst gut befahrbar.
Die meisten zumindest, es gibt auch ein paar feuchte Stellen. Durch den vielen Regen hat sich in den Senken Wasser gebildet. Wir fahren beide ein paar Mal durch. Macht Spaß.
Das Auto ist jetzt endgültig nicht mehr sauber.
Der Malkasten der Natur bereitet uns diesen wunderschönen Regenbogen, schon zum 2. Mal heute. Sogar einen Doppelregenbogen, wenn das kein Glück bringt, weiß ich es auch nicht.
Wirklich fündig für eine extrem schöne Stelle für den Sunset werden wir nicht. Da müssen wir paar Schafe als Motive herhalten.
Die Sonne verzieht sich dann hinter den Bergen und wir machen uns auf ins Apartment. Dort gibt es was Leckeres zu essen. Am Abend fahren wir noch mal nach Tudela und schlendern durch den Decathlon und Carrefour.
Im Decathlon kaufen wir uns Handschuhe, über die wir uns am nächsten Morgen schon sehr freuen.
Wetter: | 3 bis 14° - Heiter bis Wolkig |
Sights / Orte: | ca. 137 km |
Spaziergänge und Wanderungen / Kilometer: | Barranco del Rey - 8,29 km |
Schritte: | 23.513 |
Strecke / Kilometer: |