Día 2 - Fahrt von Comillas nach Cudillero - Mittwoch, 01.05.2024

05:30 – Das Gebimmel des Weckers holt uns aus dem Schlaf.

Der Regen, der uns gestern empfing, hat sich verzogen. Erahnen lässt sich, dass die Sonne einen Weg durch die Wolken finden wird.

Nach dem Frühstück steht die Ortserkundung auf dem Plan.
Relativ bekannt sind in Comillas die Sehenswürdigkeiten:
- päpstliche Universität (Universidad Pontificia Comillas)
- El Capricho”, eine von Antoni Gaudí (1883–1885) errichtete Residenz
- Palace of the Dukes of Almodóvar del Río
- Ruinas de la iglesia antigua gótica de Comillas s. XVI

Geparkt wird der Lync am Hafen. Verdammt steile Wege führen in den alten Kern. Schwitz.
Schlendernd, die Kamera gezückt, bewegen wir uns durch den kleinen verschlafenen Ort.
Hier und da begegnen uns an diesem Morgen des 1. Mai ein paar wenige Menschen, die ihre Hunde ausführen oder zum Bäcker unterwegs sind.

Von oben erhaschen wir einen Blick auf El Capricho, Capilla Panteón de los Marqueses de Comillas und Palacio de Sobrellano. Beeindruckende Bauten. Das Gaudi Haus hätte ich noch gerne näher gesehen, ist leider geschlossen. Sonst wären 7 € pro Person an Eintritt fällig geworden. Ein Schnäppchen, wie ich finde.

Graffitis findet man überall, egal, ob auf dem Land oder in der Stadt in Spanien. Politische Statements oder einfach nur Geschmiere. Schön ist es selten.

Auf dem Rückweg zum Auto sehen wir uns die Ruinas de la iglesia antigua gótica de Comillas s. XVI an. In dessen Mauern befindet sich der Friedhof. Darf man Friedhöfe schön finden? Uns gefällt es in jedem Fall. Teilwiese gibt es so bombastische Gräber, als liegt hier der Papst persönlich begraben.
Vom Hügel, auf dem die Ruine liegt, ergibt sich ein Blick auf die sehr imposante Universität.

Zurück am Hafen steigen wir in den SUV und düsen weiter.

Playa del Puntal ist der nächste kurze Stopp direkt am Strand. Der Blick auf San Vicente de la Barquera. Genial. Vor allem die Berge im Hintergrund machen sich gut.

Heute liegen weitere ca. 185 km vor uns. Am späten Nachmittag möchten wir das airbnb für die nächsten 6 Nächte erreichen.

Am liebsten würden wir zu jedem Strand und in jede Bucht fahren, würden wir dem Wunsch nachgehen könnten wir 4 Wochen zwischen Comillas und Cudillero Urlaub machen.

So begrenzen wir die Stopps auf ein paar wenige und begnügen uns ab und zu mit einem Mirador. (Aussichtspunkt). Ich wiederhole mich, es ist wunder, wunderschön.

Ich bin auf jeden Fall froh, dass wir die Fahrt vom Airport nach Cudillero in 2 Etappen aufgeteilt haben.
Wenn man nicht über die Autobahn fahren will, sondern über die kurvige Landstraße und mal in dem ein oder anderem Dorf oder Strand stoppen will, können 400 km unter den Rädern lang werden.

Wir wollen diesen Abschnitt der kantabrischen bzw. asturischen Küsten so gut es geht genießen.
Schon jetzt, am ersten Tag sind wir extrem begeistert und erahnen, dass es eine wunderschöne Reise werden wird.

Auf dem Weg nach Westen haben wir das Meer immer zur Rechten und die Berge zur Linken. Egal, wo wir hinsehen, wir sind extrem begeistert. An der Punta de Jarri bei Llanes laufen wir ein paar Schritte an der Steilküste entlang.
Llanes soll eine sehr schöne Stadt sein, muss warten bis zum nächsten Mal. Und das wird es geben, die Entscheidung fällt tatsächlich schon heute.

Heute ist der 1. Mai und so langsam wird es voll am Strand und auf den Wegen.

Schon bald wundern wir uns über die vielen Wanderer entlang der Straße und stellen fest, wir befinden uns auf dem Camino de Santiago (Jacobsweg). Wir fragen uns wirklich, warum die Leute diesen Weg gewählt haben, der wirklich sehr oft an der Straße entlang führt. Ich habe so im Kopf: Jacobsweg oder ein anderer Fernwanderweg, da wird man eins mit der Natur und findet zu sich selbst. Oder geht das besonders gut, wenn Autos an einem vorbeirasen? Was weiß denn ich?

An der Monasterio de San Antolín de Bedón, stoppen wir für einen Mittagssnack und dort wimmelt es vor Camino de Santiago-Pilgern. Einige sehen schon ganz schön fertig aus, kein Wunder an der Straße entlangzulaufen kostet sicher Energie und Schuhsohlen.

Am Playa San Antolín de Bedón, mit einem wunderschönen Steinbogen, versuchen ein paar Surfer ihr Glück. Wie gerne würde ich mich auch in die Fluten stürzen.

In Ribasadella stoppen wir ein weiteres Mal. Die Stadt ist ziemlich überfüllt, aber ich will mir etwas die Beine vertreten. Daher spazieren wir, nachdem wir einen Parkplatz gefunden haben, kurz zur Brücke.
Der Ort an sich ist uns zu voll, zudem sind wir noch etwas unsicher, ob das klug ist den Wagen vollgepackt hier stehenzulassen.
Nach ca. 45 Minuten geht es weiter. Die letzten 100 km fahren wir fast ohne Stopps weiter. Tatsächlich gibt es hier so viele tolle Strände und Orte, dass man wohl wirklich nur in dieser Ecke eine Weile Urlaub machen könnte. Schöne Dörfer und atemberaubende Strände sind reichlich vorhanden.

Gegen 16:00 werden wir von der megafreundlichen Gastgeberin des Airbnb empfangen. Schon im Vorfeld hatten wir extrem netten Kontakt über den Chat und genauso herzlich ist Sheila in the flesh. Wir werden umarmt. Gut, ist nicht unbedingt unser Ding, fremde Frauen zu umarmen, aber egal. Sind wir mal offen.
Das kleine Haus ist wunderschön udn praktisch, es befindet sich oberhalb des Ortes Cudillero in einer ruhigen Wohngegend.

Es gibt 2 Schlafzimmer, eine Wohnküche, ein kleines Bad und einen Garten. Für uns ausreichend. Das Haus ist 2022 gebaut worden und von Sheila selbst gestaltet. Sie ist berechtigterweise stolz drauf.

Wir fühlen uns sauwohl. Da heute Feiertag ist, können wir nicht einkaufen, daher hat uns Sheila ein paar Lebensmittel bereitgestellt. Es gibt Avocados, Eier, Milch, Zwieback, Mandarinen und Äpfel. Eine Flasche asturischer Sidra steht auch bereit. Sehr nett.

Nachdem wir ein bisschen mit Sheila geredet haben und sie uns alles gezeigt hat, packen wir unsere Sachen ins Haus und düsen sofort noch mal los. Wir müssen an den Strand. Ich will jetzt Sand unter den Füßen oder zumindest Schuhen spüren.

Playa de La Concha scheint uns gut geeignet. Vom Parkplatz aus führt ein Weg zum Strand und führt über ein kleines Dorf zurück.

Auf dem steilen Rückweg sieht man die allgegenwärtige Autobahn (A 8), die an der asturischen Küste teils über sehr hohe Brücken führt.

Architektonische Meisterleistung, diese Autobahn wurde von 2008 bis 2014 gebaut.
Man darf sich gar nicht ausmalen, wie das zuvor war, als der ganze Verkehr über die jetzt alternative Küstenstraße gerollt ist.

Das war schon mal ganz schön, aber noch nicht genug. Zeit haben wir noch, also düsen wir zum Playa de Oleiros. Der Weg an den Strand hat es in sich. Fröhlich stapfen wir bergab durch einen grün strahlenden Wald.

Dann der erste Blick auf ins Wasser ragenden Felsen, super toll. Das Blau des Meeres und die salzige Luft, herrlich.

Hinunter führen steile Treppen. Krasse Sache, ganz schön steil. Dann das megageile Feeling hier zu stehen, die Wellen rauschen und die Sonne scheint. Was gibt es Schöneres? Erst mal still stehen, einatmen, genießen.

Vom Gefühl her könnten wir noch ewig hierbleiben. Hunger und Müdigkeit veranlassen uns jedoch, den Rückweg anzutreten. Wir können schließlich die nächste Woche jeden Tag an den Strand.

Nachdem wir die Stufen und den Berg zurück erklommen haben, sind wir etwas erschöpft und glücklich.
Zurück im Haus richten wir uns ein Abendessen her.
Gegen 22:00 fallen wir müde ins Bett.