Día 3 - Ruta del Miradores - Donnerstag, 02.05.2024

Sunrise: 07:15   Sunset: 21:25

Die schöne Weckmelodie ertönt wieder um 05:30, das ist für uns die perfekte Zeit. Am Morgen lassen wir uns gerne Zeit für ein ausgiebiges Frühstück. Um 8 Uhr herum sind wir startklar für die Unternehmungen des Tages.

Die heutigen Ziele bzw. Vorhaben sind:
- Cudillero ansehen
- Ruta del Miradores wandern
- Einkaufen

  Cudillero - Hafenstadt

Am Hafen von Cudillero parken wir den Wagen – kostenlos. Die Stadt wurde einer Legende nach von den Wikingern gegründet. Nachgewiesen ist allerdings eine deutlich frühere Besiedelung, wohl in der Steinzeit. Reste von Wallburgen bestätigen in jedem Fall die Anwesenheit der Kelten / Westgoten.

Für uns ist es heute eine typische spanische Küstenstadt, die in einer malerischen Bucht liegt. In Cudillero wird ein eigenständiger Dialekt, das sogenannte Pixueto, gesprochen.

Nach ein paar hübschen Anblicken des Hafens erregt ein kleiner Wasserfall unsere Aufmerksamkeit, der wunderschön von Kirschbäumen umsäumt wird.

Sehr nett finden wir die Schriftzüge in den spanischen Orten.

Auf einer Landzunge liegt der Leuchtturm vom Cudillero. Leider ist der Zugang zum Leuchtturm gerade eine Baustelle. Schade, muss man in der Vorsaison eben mit leben.

Die Altstadt direkt am Wasser besteht hauptsächlich aus Gastronomie, Kirchen, Herbergen und ein paar Wohnhäusern, die alle an den Hang gebaut sind. Heute früh liegt der Ort noch im Schatten.
Pilger können ihre müden Glieder in der Albergue de Peregrinos ausruhen. Auch unsere Unterkunft liegt direkt am Jacobsweg.

Neugierig in die schmalen Gassen guckend erklimmen wir im Ort ein paar steile Stufen.
Wie bekommen die hier nur ihre Möbel hinein? Und wie kommen hier die ganzen alten Menschen zurecht?
Interessant ist es allemal, wie die Einwohner so leben. Gerüche aus Essen und frischer Wäsche dringen in unsere Nasen.

Zu lange widmen wir uns dem Ort nicht mehr, die Lust in der Natur zu wandern überwiegt.

Auf dem Rückweg zum Auto entdecken wir neben dem Wasserfall einen Tunnel. Der Fluss Piñera fließt in dessen Mitte, er ist 300 Meter lang und innen beleuchtet. Früher konnte man wohl mal hindurchgehen, das ist jetzt allerdings verboten.

Nachdem wir wieder auf der kurvigen Straße sind, die aus dem Ort hinausführt, stoppen wir am Punto de Vista (Salida de Cudillero/Cuideiru).


  Wandern - Ruta del Miradores

Jetzt endlich zum Hiken.
Startpunkt für den Wanderweg: Ruta del Miradores ist ein Parkplatz am Playa de Aguilar.
Was für ein traumhaft schöner Strand. Das kann ja kaum noch besser werden.

Die Wanderrucksäcke werden geschultert, und Abmarsch.

Und wieder Treppen, die durch einen grünen, kühlen Wald führen. Der ganze Weg ist von Menschenhand angelegt, es sind Steinplatten verbaut, nur wenige Abschnitte sind naturbelassen. Haben die aber echt toll gemacht, so können auch mal Leute diese Aussichten genießen, die nicht so gut zu Fuß sind.

Vorherrschend ist hier an der Küste ein Wald aus Eukalyptus, dieser wurde Anfang des 19. Jahrhundert von Mönchen, die Zeit in Australien verbracht hatten, nach Spanien eingeschleppt. Seitdem breitet sich der Baum auf der iberischen Halbinsel natürlich aus.
Zum Teil, wird der extrem schnell wachsende, für die Holzindustrie wichtiger Baum, von der Regierung angepflanzt. Eukalyptus wächst schnell, ist allerdings sehr anfällig für Waldbrände und was das Schlimmste ist, der Wald ist durstig. Wurzeln bohren sich knapp 20 Meter tief in den Boden und graben der Pflanzenwelt in der Umgebung buchstäblich das Wasser ab.
Wir denken jetzt mal nicht daran, sondern genießen den Spaziergang durch die rauschenden Blätter und atmen den ausströmenden Duft ein, der mit der Wärme immer intensiver wird.

Schon bald wird uns am Playa Veneiro der erste Blick auf die Küste geboten. Dort stören wir gerade ein Insta-Model bei der “Arbeit.”

Mirador Punta del Campón ist der nächste wunderbare Viewpoint.
Ein Mirador ist schöner als der andere. An jedem einzelnen verweilen wir und sehen in die Ferne.

Von Insta-Model oder anderen Leuten keine Spur mehr. Tatsächlich treffen wir maximal 4 Leute auf dem ganzen Trail.

Am Anfang und am Ende des ca. 6,5 km (One Way) langen Pfades sind ein paar mehr Leute anwesend. Das sind die Stellen, die mit dem Auto zu erreichen sind.

Gemütlich gehen wir – nutzen auch mal einen schön angelegten Picknickplatz, wie hier mit Blick auf den Playa de las Llanas. Die warmen Sonnenstrahlen sind angenehm im Gesicht.

Die Erimita Espíritu Santo bildet das Ende des Caminos. Jetzt haben wir die Wahl, laufen wir weiter nach Puerto Chico oder drehen wir um?
Was für eine Frage? Natürlich gehen wir weiter. Nachdem wir ca. 100 Treppenstufen runter gestakst sind, wird es noch mal richtig cool.

Es ist gerade Flut und das Meer tobt, wie geil. Der perfekte Platz für unsere Mittagssandwiches. Wie hieß noch das Lokal am Beginn des Weges: La vida es bella. Jepp, so ist das.

Wir befinden uns nun in San Esteban. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, noch zum Barra de San Esteban vorzulaufen.

Da war ja was, genau die Treppen, runter war einfach. Unser Kreislauf wird beim Hochlaufen etwas gepuscht. Mit stark klopfenden Herzen stehen wir schließlich wieder vor der kleinen Kirche am Mirador del Espiritu Santo.

Auf dem Rückweg stoppen wir nicht mehr ganz so oft. Es gibt tatsächlich auch ein paar Tropfen Regen, sodass wir etwas zügiger gehen.

Zum Glück regnet es nicht doll und die Sonne kommt bald wieder zum Vorschein. Das Wetter ist insgesamt heute sehr wechselhaft. Heute, nein eigentlich die ganzen 4 Wochen lang war eher April, als Maiwetter. Aber ich will nicht vorgreifen.


  Muros de Nalón und Abschluss des Tages

Der Parkplatz am Strand ist jetzt minimal gefüllt, der Regen hat alle Leute verscheucht. Da es wieder trocken ist, fahren wir noch zu der gelben Kirche, die wir vom Pfad aus sehen konnten.
Es ist gar keine Kirche, sondern La Casa de la Torre o Casa Amarilla.
Dieses eindrucksvolle Herrenhaus wurde von Fermín Martínez, einem ortsansässigen Geschäftsmann, in Auftrag gegeben.
Es ist möglich, das Haus zu besichtigen, aber es hat heute geschlossen. Die Saison hat noch nicht begonnen.

Ein sehr gutes Foto gelingt mir leider nicht, entweder ich bin zu nah dran, oder diese verdammten Stromleitungen stören. Diese Kuh wollte auf jeden Fall abgelichtet werden.

Was tun wir nun mit dem angebrochenen Tag? In Muros de Nalón, dem nahen Ort, sehen wir uns den Friedhof an. Ich mag diese spanischen Friedhöfe.

Jetzt wird es Zeit einzukaufen, wir benötigen Lebensmittel für 6 Tage, vor allem Gemüse und Fleisch. Im Supermarkt in Cudillero werden wir nicht wirklich fündig, der ist zwar recht groß, aber das Angebot ist bescheiden. Kurzerhand entscheiden wir für den Einkauf in einen anderen Ort zu fahren.
In Pravia gibt es 2 kleine Märkte, die tatsächlich ein besseres Angebot haben. Die Kühltasche wird voll, sodass wir in den nächsten Tagen was Leckeres kochen können.

Zurück in El Pito verstauen wir die Lebensmittel im Kühlschrank. Noch ist der Tag nicht vorbei, daher düsen wir noch mal an den Strand mit dem Ziel Faro de Cabo Vidío. Unterwegs beginnt es in Strömen zu regnen.

Eine Weile im Auto verharren und hoffen, dass es wieder aufhört. Es gibt eine Lücke – schnell raus.
Diese wehrt nicht lang uns es fängt noch mal so heftig an zu schütten, dass wir selbst mit den Regenjacken keine Chance haben trocken zu bleiben. Immerhin wird uns ein kleiner Regenbogen beschert. Das ist doch ein perfekter Abschluss eines fantastischen Tages.

Da es jetzt eh schon fast halb 7 ist, fahren wir zurück ins Haus.
Dort beginnen wir die abendliche Routine. Während Mario schon mal die Bilder überspielt, gehe ich auf der Suche nach dem Mülleimer noch kurz ins Dorf. Mache unterwegs Bekanntschaft mit der Straßenkatze und sehe mich ein wenig um, bis es wieder anfängt zu regnen.

Den Abend lassen wir gemütlich ausklingen.


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Wetter: Heiter bis wolkig - später Regen 14° bis 19°
Sights / Orte: Ruta del Miradores, Cudillero, Muros de Nalón, La Casa de la Torre o Casa Amarilla
Spaziergänge und Wanderungen / Kilometer: Cudillero (2,26 km), Ruta del Miradores (13,22 km)
Schritte: 29.646
Strecke / Kilometer: Cudillero - Faro de Cabo Vidío - Pravia - Cudillero ca. 96 km