Día 24 - Donnerstag, 23.05.2024 - Cabañes - Bejes

Sunrise: 06:46   Sunset: 21:40

Die Auswahl aus der Fülle der möglichen Wanderungen ist schon ab und zu überfordernd. Ich würfle sozusagen den heutigen Marsch. Schön ist es überall. Was uns wichtig war, dass wir nicht hauptsächlich im Wald laufen, denn wenn wir schon mal in den Bergen sind, wollen wir auch in den Bergen, bzw. mit Blick auf dieselben laufen.

So entscheiden wir uns für die Tageswanderung:
- Cabañes – Bejos – Cabañes

Nach einer abenteuerlichen Fahrt mit einem heftigen Rückfahrmanöver in einem Ort mit extrem engen Straßen starten wir im Ort Cabañes die heutige Wanderung. Von dort aus führt ein ca. 6 Kilometer langer Wanderweg in den Ort Bejes.

Schon bald stellt sich raus, war die richtige Entscheidung, denn es ist extrem schön hier. Das Sonnenlicht zaubert ganz entzückende Farben: Das Grün der Wiesen und das Gelb des Ginsters strahlen förmlich mit dem Blau des Himmels um die Wette.

Der Anstieg ist nicht ohne, da wir wegen der bombastischen Aussicht immer wieder stehen bleiben kommen wir nicht zu sehr aus der Puste.

Nach gut 1,5 Stunden, die wir fast ausschließlich bergauf gelaufen sind, können wir von dieser Höhe aus auf Bejes herunterblicken.

Wer meint, dass nun der Abstieg leichter werden würde, irrt sich. Bergab wird noch anstrengender, das Herunterlaufen belastet auch tatsächlich unsere Oberschenkel und Knie.

An den Gedanken des Rückwegs dieses unglaublich steilen Abschnitts widmen wir uns später.

Ab und kriecht ein Bauer mit einem Geländewagen die steile Straße nach oben, sonst sind wir wieder mal völlig isoliert. Vom Trubel aus Potes ist hier nicht viel zu spüren.

Pferde, Ziegen und Kühe sind unsere einzigen Gesellschafter.

Auf der Zielgeraden nach Bejes verfolgen einen alten Mann mit Hund. Es scheint ja doch noch jemand hier zu leben.

Erst berennt, die Sonne, mit voller Kraft auf uns hernieder, es wird heiß – Jacke aus.

Dann in Sekundenschnelle fegt ein kalter und heftiger Wind über den Berg, sodass wir ständig zwischen einer leichten Sommerkleidung und einer dicken Jacke wechseln müssen.

Nachdem wir die letzten 100 Meter überwunden haben, setzen wir uns auf einem steinernen Mäuerchen in Bejes nieder und genießen unsere Brotzeit.

Gesättigt treten wir gegen 13:15 den Rückweg an. Wer ist denn da so neugierig?

Der Weg ist so steil, dass es mächtig in den Waden zwirbelt.

Abgekämpft erreichen wir den höchsten Punkt, ab jetzt geht es nur noch bergab, zum Glück nicht so steil wie das Stück, dass wir hinter uns haben.

Grasende Pferde stehen direkt am Wegesrand. Vorsichtig trauen wir uns an ihnen vorbeizugehen, da es kleine Fohlen gibt, haben wir Respekt. Die Mutterpferde scheinen unsere Harmlosigkeit zu spüren, sie lassen uns unbeeindruckt weiterziehen.

Endspurt – nur noch den letzten Berg runter.

Bald sind wir am Ausgangspunkt zurück.

Das ist jetzt aber wirklich die letzte Serpentine, oder?

Ich sehe das Auto, das einsam und verlassen auf dem Parkplatz steht. Geschafft.

Es waren nur 13,76 km, die wir in 7 Stunden 15 Minuten gelaufen sind. Durch den extrem steilen Weg (laut der App 962 Höhenmeter) und die Wärme war das schon ganz schön hart.

In der Regel können wir uns nach unseren Wanderungen schnell erholen, und das gilt auch für heute: nach nur zehn Minuten Ruhe sind wir wieder auf Vordermann, nachdem wir uns mit Wasser und ein paar Bananen gestärkt haben.

Schon bei den Castaños Milenarios, die sich unweit des Ortes befinden, springen wir erfreut aus dem Auto.
Was sind das denn für megageile alte Bäume?

Castaños Milenarios! Das sind riesige, mehr als 1.000 Jahre alte Kastanienbäume, die in Spanien an einigen Stellen zu finden sind. Diese Bäume haben eine gewisse mystische Bedeutung für die Spanier und sind Teil des kulturellen Erbes.

Die Castaños Milenarios werden oft als ein Symbol für Stabilität, Langlebigkeit und Tradition angesehen. Sie wurden von Generationen landwirtschaftlich genutzt und waren ein wichtiger Bestandteil der traditionellen Landwirtschaft. Heute sind viele dieser Bäume als Naturdenkmale geschützt.

Dieser Kastanienhain liegt am Fuße des östlichen Massivs der Picos de Europa, zwischen den Städten Pendes und Cabañes, in der Gemeinde Cillorigo de Liébana.

Den Rest des Tages fahren wir noch ein bisschen herum. Plan war es, sich rechts und links der Desfiladero de La Hermida umzusehen.
Leider gelangen wir in eine saudoofe Baustelle. Die Straße am Tal des Flusses Deva wird erneuert und es ist auf einer langen Strecke, nur einspurig befahrbar, und die Ausfahrten sind nicht überall möglich. Das Warten an den Ampeln der Baustelle kostet uns einen Teil des schönen Nachmittags. Nervig.

Das war so ein herrlicher, wunderschöner Tag, den wir gemütlich auf der Couch ausklingen lassen.


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Wetter: Heiter bis Wolkig, meist sonnig und windig bis 19°
Sights / Orte: Desfiladero de La Hermida, Castaños Milearios
Spaziergänge und Wanderungen / Kilometer: Cabañes - Bejes (13,76 km)
Schritte: 29.973
Strecke / Kilometer: Pido - Cabañes - San Esteban - Pido - 42 km