Tag 6 - (Lelkendorf, Gnewitz, Dragun, Demmin) - 18.6.2020
Wir stehen gegen 07:30 auf, frühstücken in Ruhe und richten uns ein Picknick her.
Gegen 09:00 Uhr sind wir unterwegs; heute geht es wieder nach Norden. Erster Stopp ist in Lelkendorf, natürlich zum Schloss.
Das Schloss Lelkendorf ist eines der ältesten Herrensitze in Mecklenburg und war von 1225 bis 1945 im Besitz der Familie von Levetzow. Die Grundmauern des Schlosses stammen aus dem Jahre 1225.
1629 wurde es von den Truppen Wallensteins niedergebrannt.
1898 wurde das Schloss, im damals angesagten Tudorstil, umgestaltet. Das Gebäude erhielt einen Turm und die Eingangshalle wurde um einen Vorbau im Sezessionsstil erweitert. Die Mischung der drei Baustile gibt dem Schloss heute sein einzigartiges Aussehen und seinen Charme.
1945 wurden die Besitzer ausgewiesen und bis 1990 war es dann in Besitz der DDR. In den letzten 20 Jahren wurde es umfangreich saniert und in Eigentumswohnungen umgebaut.
Rund um das Schloss stehen Ferienwohnungen zur Verfügung.
Als wir uns dort umschauen, kommt ein Mann heraus und fragt, ob wir was suchen und er uns helfen kann. Ist jetzt auch zum ersten Mal passiert – wir fragen, ob wir Bilder machen können, er sagt ja. Wenige Minuten später kommt er noch mal und vergewissert sich, dass diese Bilder nicht kommerziell sind. Sind sie nicht.
Das Gelände birgt neben dem Schloss noch ein paar schöne Motive.
Dann geht es weiter über viele Landstraßen, durch die ein oder andere Allee, dann sehen wir mal wieder Kraniche. Davon gibt es in dieser Gegend sehr viele. Diese zwei sind relativ nah an der Straße, aber sie laufen schon weg, als wir anhalten.
Vorbei an Mohnwiesen und kleinen Wäldern erreichen wir dann Tessin, ein größerer Ort für diese Gegend.
Die alte Zuckerfabrik ist schon von weitem an ihrem hohen Schornstein sichtbar. Fast 100 Jahre wurde hier Zucker verarbeitet. 1990 schloss die Fabrik. Sie stand ca. 10 Jahre leer, bis sie schlussendlich zur Erlebniswelt umgebaut wurde.
Drinnen befinden sich Indoor-Spielplätze, eine Kletterwand und vieles mehr.
Wegen Corona hat sie geschlossen, aber wir wollten ja eh nicht rein.
Wir können einmal um das Gebäude herumlaufen. Ein Stück schöne alte Industrie ist das hier, gut, dass man das Gebäude nicht hat verfallen lassen, sondern es weiter genutzt wird.
Jetzt wollten wir eigentlich zum Gutshaus Gnewitz, stellen aber fest, dass es zum Verkauf steht, mit dem dazugehörigen Plattenbau und es verboten ist, das Gelände zu betreten. Das Haus ist ein unscheinbarer Bau und nicht mehr wirklich als ein Herrenhaus zu erkennen, das erhaschen wir bei einem kurzen Blick, während wir umdrehen.
Damit wir nicht ganz umsonst in diese Ecke gefahren sind, gucke ich auf der Karte, ob man hier immerhin ein Stück laufen kann. Theoretisch könnte man, aber es gibt beim Pfad der Steine keinen Parkplatz. Wir kurven ein bisschen im Ort herum und lenken schon die Aufmerksamkeit der Bewohner auf uns. Sie müssen alle gerade mit dem Hund raus. Fremde im Ort – eine Sensation.
Wir parken dann vor einem Haus, gucken kurz, ob man hier loslaufen kann, stellen aber fest, dass der Weg extrem zugewachsen ist. Da wir keine Lust auf Zecken haben, lassen wir das hier mit dem Spaziergang.
Es geht nach Stubbendorf, es ist in privater Hand und ein Wohnhaus. Eine nette Hütte.
Das Landhaus Schloss Kölzow ist der nächste Punkt auf meiner Liste. Es ist mittlerweile ein Hotel, hat aber zurzeit geschlossen.
Das Schloss stammt vermutlich aus dem Jahre 1180. Ein Doppelzimmer kostet hier außerhalb der Saison 85 Euro und ein Appartement ca. 95 Euro, und es liegt extrem ruhig. Kann man sich mal vormerken.
Erst hatten wir überlegt, ob wir uns Rostock ansehen, entscheiden uns dann aber dagegen. Keine Lust auf Stadt, heute.
Kurz fahren wir beim Bunker Eichenthal vorbei, natürlich ist geschlossen und man sieht auch nichts, bis auf das Stück Mauer, das vor den Toren steht. Dann stoppen wir noch beim Gutshaus Langenfelde, da es gerade umgebaut wird, gibt es keine Bilder. Aber von hier aus startet laut meiner Karte ein Wanderweg in das Trebel-Bachtal, das würden wir gerne machen.
Inzwischen ist das Wetter auch gar nicht mehr so schön, daher wollen wir noch bevor es regnet ein bisschen laufen.
Wir parken an der Schotterstraße und folgen dieser. Die sanften grünen Hügel gefallen uns. Wir laufen immer geradeaus, kurz bevor das Bachtal beginnen sollte, geht es wegen dieser Kuhweide nicht weiter. Die Kühe freuen sich, uns zu sehen und kommen alle angerannt. Vermutlich halten sie uns für die Bauern. Nein, wir bringen euch kein Futter oder sonst was. Nur ein paar Bilder wären nett.
Ich mag Kühe und diese braune Sorte besonders. Da wir nicht weiter können, drehen wir eben wieder um.
Jetzt düsen wir ohne Pausen bis nach Demmin. Wir waren 2016 schon mal hier an derselben Stelle.
Wir steigen aus und gehen auf die andere Straßenseite, dort soll das Hanseviertel sein. Ist es auch. Entpuppt sich als ein sehr kleines Freilichtmuseum. Schaut nicht so spannend aus, lassen wir.
Stattdessen fahren wir zur Ruine Dargun, waren wir zwar auch schon mal, hatte uns aber gut gefallen, daher kann ein zweites Mal nicht schaden.
Die Anlange gefällt uns immer noch sehr gut.
https://www.dargun.de/kloster-und-schlossanlage.html
Wikipedia sagt:
Der aus dem Renaissanceschloss und der im Stil der Backsteingotik erbauten Klosterkirche bestehende Hauptkomplex ist nach einem Brand der Anlage im Jahr 1945 nur noch als gesicherte Ruine erhalten. Das Ensemble mit seinen Nebengebäuden wie Brauhaus und Teepavillon ist denkmalgeschützt. In der Ruine der Klosterkirche und im Innenhof des Schlosses finden während der Sommersaison Musikaufführungen und Ausstellungen statt. Im Modellpark Mecklenburgische Seenplatte in Neubrandenburg befindet sich ein Modell des Schlosses, das zeigt, wie es vor dem Brand ausgesehen hat. Ein Sandsteinkamin aus dem Darguner Schloss fand seinen Platz in der „Sylvestergalerie“ des Schweriner Schlosses.
Das letzte Ziel für heute ist der Kummerower See, wir würden gerne noch ein Stück laufen. Der Naturleerpfad führt von Verchen nach Gravellote und ist ca. 2 km lang. (Hin und zurück dann ca. 4. Muss dann wohl reichen für heute.
Der schmale Pfad führt in einem Auf und Ab immer am See entlang und beschert uns die ein oder andere schöne Aussicht. Nach ca. 1 Stunde sind wir zurück am Auto.
Die vorletzte Station für heute ist das Schloss Sommersdorf, das Schloss scheint bewohnt. Wir machen ein paar Fotos.
Wir wählen für die restliche Fahrt wieder sehr kleine Straßen, bevor wir dann noch mal beim Schloss Kummerow ankommen. Diese Mohnwiese hat uns am Tag zuvor schon so fasziniert, dass wir auf jeden Fall noch mal hinwollten, um noch ausgiebiger Bilder zu machen.
Wir schlagen uns mit unseren Kameras mitten rein und knipsen uns fest.
Wir können uns kaum trennen, aber es fängt an zu regnen.
In Malchin fahren wir zum schwarzen Netto, denn es gibt Lakritz-Eis im Angebot, und das ist das geilste Eis, das es gibt. Müssen wir also kaufen.
Am Abend schlagen wir uns dann nach dem Abendessen noch den Bauch mit dem leckeren Eis voll.
Gegen 11 gehen wir ins Bett.