Dag 9 - Dienstag, 10.09.2024 - Kristiansund - Atlantikstraße

Wettermäßig geht der Morgen ähnlich weiter, wie es abends aufgehört hat, eher feucht. Was tun wir? Bei Regenwetter gehen wir gerne in die Städte. Geschäfte oder Museen sind dann ein guter Rückzugsort, sollte es zu schlimm werden.
Ausgiebig frühstücken wir. Gegen 9 Uhr verlassen wir die Hütte.

Über Kvernes, wo eine Stabkriche steht, fahren wir nach Kristiansund.

Die Stabkirche Kvernes befindet sich auf der Insel Averøya ca. 10 Kilometer südlich von Kristiansund.

Die Kirche wurde im Jahr 1432 erstmals erwähnt, sie ist vermutlich deutlich älter. Ursprünglich war sie eine einschiffige Hallenkirche mit einem Chor in der Breite des Schiffes, wurde aber im 17. Jahrhundert umgebaut.

Ein Merkmal der heutigen Kirche sind die äußeren diagonale Stützen.

Neben der Kirche befindet sich die weiße neuere Kirche von Kvernes.

Das Wetter gönnt uns 10 Minuten Regenpause, gerade soviel, dass wir uns auf dem Gelände umsehen können.

Weitere 20 Minuten später steuern wir die große Shopping-Mall beim Airport an.
Ca. 2 Stunden streunen wir durch die Läden. Es gibt etliches an Sport – und Outdoor Geschäften. Wir kaufen doch tatsächlich im teuren Norwegen einiges an Klamotten. Für jeden gibt es eine neue Regenjacke und für mich gibt es in der Kinderabteilung eine Outdoorhose. Der neue Lieblingsladen heißt Sport-Outlet.

Der Regen lässt nach, daher bummeln wir noch durch die kleine bunte Innenstadt am Hafen.

Die Stadt ist nicht so richtig schön, mitten im Zentrum hat man eine Mall hingesetzt, sodass die kleinen individuellen Geschäfte geschlossen haben. Rund um die Einkaufsmeile ist es noch ganz nett, aber die hinteren Gassen sind eher unansehnlich.

Direkt am Hafen retten wir uns noch mal vor einem kleinen Schauer in einem EXTREM Tourishop. Es gibt Trolle und Elche und alles an Klamotten mit Elchen und “I love Norway” Shirts eben so Zeugs.
Zu unserer Freude entdecken wir ein “Norway Nummernschild” für schlappe 9 Euro. Haben wir doch unsere Nummernschildabdeckung zu Hause vergessen, ist das ein schöner Zufall.

Schließlich gehen wir zurück zum Auto, welches für 2 Stunden an einer Ladestation hing. Das Wetter wird doch tatsächlich besser, als wir gerade überlegen, was wir nun mit dem Rest des Tages anfangen.
Jetzt ist es klar, es geht ans Meer zur Atlantikstraße. Wir nutzen sofort die erste Gelegenheit nach dem Tunnel, um am Meer spazieren zu gehen.

Steinige Küste, mit den vorgelagerten Inseln wunderschön, genau das, was wir an Skandinaviens Küsten so lieben.
Den starken Wind, der die Regenwolken verscheucht hat, lassen wir uns um die Nase wehen.

Der Pfad führt über Brücken, mal durch Matsch oder kleinen Stege und wie auf den Bild zu sehen, mal an einer Felskante entlang.

An einem der Holzstege, der extrem kaputt ist, drehen wir um und fahren weiter an der Küste bis zur Storseisundbrua (Storseisundet Brücke).

Storseisundbrua
Das auffällige Bauwerk ist eine von acht Brücken, die an der berühmten Atlantikstraße, die norwegische Landschaftsroute Atlanterhavsvegen ausmachen.

Sie ist mit einer Länge von 260 Metern bei einer Höhe von 23 Metern die größte Brücke, der in den 1980er Jahren gebauten Atlantikstraße. Somit ist die Brücke über den Storseisund das Wahrzeichen der Touristenstraße.
Sie verfügt über drei Bögen, der größte hat eine Spannweite von 130 Metern, schon von weitem kann man sie erspähen.

Die Brücke war Filming-Location im James-Bond-Film “Keine Zeit zu sterben”. Ich habe den Film nicht gesehen.

Auf der Insel Lyngholmen wurde ein schöner ein Rundweg angelegt. Erfreut erspähen wir die hohe Brücke.

Dieser Blick wird sicher in den Morgenstunden ein besserer sein, wenn man nicht gegen das Licht fotografieren muss.

Los geht es auf die andere Seite. Die Atlantikstraße verfügt über jede Menge Parkplätze, sodass die ganzen Wohnmobile Platz finden.

Auf dieser Seite wurde ein Steg für Angler angelegt, natürlich nutzen ihn auch die Touristen um coole Brückenfotos zu machen.

Wir halten an jeder möglichen Parkbucht. Kostet Zeit, bietet immer wieder neue, schöne und interessante Anblicke auf die hohe Brücke.

Dabei entdecken wir noch andere schöne Motive, wie ein Schiffswrack und versteckte Häuschen.

Besonders fotogen ist das verlassene Bootshaus bei dem warmen Licht.

Mit Blick auf einen kleinen Leuchtturm laufen wir über ein paar Felsen. Der Wind bläst so stark, dass ich mich kaum halten kann.

Was ist das denn für ein Container auf einem abgesperrten Parkplatz?
Es ist tatsächlich ein Tiny House und kann zur Übernachtung gemietet werden. Drinnen befindet sich ein Bett, sonst nichts. Der Blick aufs Meer ist gratis.

Schlussendlich gehen wir am Küstenweg Haga eine Weile am Meer spazieren. Dort entdecken wir durch Zufall Columna Transatlantica.

Columna Transatlantica wurde vom norwegischen Künstler Jan Freuchen im Jahre 2016 erschaffen.

Die Skulptur besteht aus ca. 40 weißen Säulen aus italienischem Carrara Marmor.

Auf einer Strecke von ca. 100 m liegen auf Felsen, in kleinen Seen und in der Vegetation diese Säulen herum. Erst rätseln wir, was das wohl sein kann. Sind angeschwemmte Frachtteile von einem verunglückten Schiff?

Nein, das muss Kunst sein. Oder was meint ihr?

Auf dem Rückweg wird das Licht gelblich, daher lassen wir uns es nicht nehmen noch mal bei der Storseisundet Brücke anzuhalten. Wir beobachten einen Mann, dessen Drohne auf der anderen Seite der Brücke abgestürzt ist. Jetzt läuft er voll panisch über die Brücke.

Wir nutzen das schöne Licht für ein paar Aufnahmen. Langsam leert sich die Straße und die Parkbuchten, alle Womos und Vans müssen auf Schlafplatzsuche gehen, sonst ist alles Kostenlose weg.

Um kurz vor 8 endet auch unser Tag am Atlanterhavsvegen, wir sind so froh hier so schönes Wetter gehabt zu haben. Gut gefallen hat uns dieses Stück Straße mit den schönen Brücken.

Zurück in der Hütte essen wir was und machen es uns gemütlich.


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Sights: Atlanterhavsvegen, Kristiansund
Schritte: 25.073
Lauf-Kilometer: 8
Höhenmeter:  0
Fahr-Kilometer: 102