Fazit der Norwegenreise im Herbst 2024

02.09. bis 04.10.2024 – 33 Tage inklusive An – und Abreise

Die Reisezeit war passend gewählt. Absolute Nachsaison – das Wetter war viel besser als erwartet. Nachdem der Frühling und der Sommer im Jahre 2024 sehr verregnet waren, hatte der Herbst ein Einsehen und es war relativ trocken.

Für uns ist das Wichtigste an der Nebensaison, dass wir keine Menschenmassen, die meist durch rücksichtsloses Verhalten ein Naturerlebnis trüben können, antreffen.
Die Natur hatten wir an sehr vielen Stellen für uns, ob im Wald, auf dem Berg oder am Fjord, oft konnten wir die herrliche Stille alleine genießen.

Natürlich gibt es immer Stellen, an denen sich Touristen knubbeln, haben wir auch erlebt, war aber kein Problem, denn wir sind ja selber auch Touristen.
Besonders voll war es an der Atlantikstraße, dort hat es uns nicht sonderlich gestört. Sobald wir uns von der Straße zum Wandern in die Berge bewegt haben, war es sofort wieder einsam.

März-Anfang Juni und September bis November ist uns bleibt unsere liebste Reisezeit.

In den letzten Jahren sind wir auf den Geschmack gekommen, mit dem eigenen Auto zu reisen. Um den Radius etwas zu erweitern, legen wir gerne einige 100 km mit der Fähre zurück.

Wir wählten dieses Mal die Überfahrt: Kiel nach Oslo. Vorteil – wir sparen uns eine sehr lange, öde Autofahrt durch den Norden von Deutschland und ganz Dänemark.

Der Nachteil, wenn man es so nennen will ist, dass die Fährfahrt mit 20 Stunden sehr lang ist und auch dementsprechend mehr kostet.
Da uns 20 Stunden auf der Fähre lieber sind als 10 Stunden im Flugzeug oder Auto haben wir die Minikreuzfahrt, wie diese Reise von der Colorline angepriesen wird, genossen.

Die Fähre haben wir über die Webseite der Fährgesellschaft Colorline am 5.11.2023 gebucht.
Die Unterbringung in der Color Class Kabine mit Meerblick machte den Aufenthalt angenehm.

Alle Unterkünfte haben wir über airbnb ca. 6-8 Monate im Voraus gebucht.

Die Kosten pro Nacht im Durchschnitt lagen bei 173 €. Alle Preise waren inklusive Servicegebühren/Reinigungsgebühren.
Wir waren mit jeder einzelnen Unterkunft zu 100 % zufrieden. Es gab keinen Grund zur Beschwerde.

Alle Host waren zuvorkommend und der Kontakt war sehr gut. Bei 3 Ferienhäusern haben wir die Hosts persönlich kennengelernt, bei den andern ging alles über Chats. In diese Häuser gelangten wir über einen Code. (Self-Check-in)

Alle von uns gemietet Häuser waren sehr gut ausgestattet.

• Küche mit Backofen, Geschirrspüler
• mind. 2 Schlafzimmer mir bequemen Betten
• Waschmaschine
• ruhig und schön gelegen
• Allergiker freundlich (keine Tiere erlaubt)
• privater Parkplatz

Durch die gewählte Unterbringung in Ferienhäusern haben wir uns zu 99 % selbst versorgt.

• Zum Frühstück gab es Müsli, Eier oder Brötchen
• Zu Mittag vertilgten wir meist 2 Schnitten Brot oder Brötchen zusammen mit einem Joghurt, Obst und Snacks.
• Am Abend haben wir in der jeweiligen Unterkunft einfache, schnelle Gerichte gekocht.
• An einigen Abenden haben wir uns eine Pizza geholt.

Eingekauft haben wir vor allem bei Bunnpris, Coop, Extra, Kiwi und Rema 1000.

Ich behalte immer alle Kassenzettel, dass ich am Ende weiß, was die Sachen gekostet haben.

Hier habe ich ein paar Beispielpreise aufgelistet. Die Preise unterscheiden sich in den einzelnen Läden um wenige Öre.
Wir hatten den Eindruck, dass die Lebensmittel etwas teurer sind als bei uns. Vor allem wegen der Zuckersteuer sind süße Getränke und Süßigkeiten richtig teuer. Gemüse und Fisch hatten ähnliche Preise wie in Deutschland. Fleisch und Wurstwaren sind teilweise teurer.

Durch den guten Wechselkurs haben wir am Ende weniger bezahlt als gedacht.
Für Lebensmittel für 3 Mahlzeiten (plus Snacks und Getränke) am Tag für 2 Personen haben wir ca. 995 € ausgegeben. Das entspricht einem Betrag von 31 € am Tag, also pro Person 15,50 €.

Das Wetter war wirklich viel besser als gedacht. Wir hatten mit mehr Regen und sogar mit viel kühleren Temperaturen gerechnet. Wir waren mit dem Wetter richtig zufrieden.

Hier eine Übersicht.

In der ganzen Zeit sind wir ca. 300 km gewandert. Einige Wanderungen waren länger, andere kürzer, auf jeden Fall ging es in 95 % aller Fälle steil bergauf.
Die meisten Wanderungen waren auf unseren Karten von OrganicMaps, Oruxmaps oder Mapy.cz verzeichnet. Andere habe ich von der App UT.no heruntergeladen.

Bei den Wanderungen kamen das ein oder andere Mal unsere Wasserschuhe zum Einsatz, die wir sehr zu schätzen wissen.

Aufgezeichnet werden alle Wanderungen mit unseren Uhren und Oruxmaps auf dem Smartphone.

Das Wandern hat uns großen Spaß bereitet und ist Hauptbestandteil unserer Reisen.

Eigentlich hatten wir ja auf eine Elchsichtung gehofft. An Stelle dessen begegneten wir Moschusochsen, Lemmingen, Schafen, Kühen und Schweinen.
Die Pflanzenwelt in Norwegen ist geprägt von Sträuchern mit Beeren, wie Blaubeeren, Preiselbeeren, Moltbeeren, Krähenbeere uvm. Zum großen Teil sind die Berge mit Moosen übersät.
Wälder bestehen aus Kiefern, aber auch Laubbäumen wie Birken und Espen.

Gesamt sind wir 4564 Kilometer gefahren, davon entfallen ca. 500 auf die Fahrt nach Kiel und zurück. Somit betrug die Strecke in Norwegen: 4064 km.

439 € an Strom haben wir getankt. Die Kilowattstunde hat zwischen 29 und 79 Cent gekostet, inklusive sind Anbietergebühren.
Wenn wir mit einem Benziner gefahren wären, hätte uns das Ganze an Sprit ca. 654 Euro gekostet.

Fazit zum Elektroauto. Skandinavien würden wir jederzeit wieder mit dem EV bereisen.
Die Fülle an Ladestationen ist riesig. So gut wie vor jedem Supermarkt steht eine oder mehren Stationen.

Das Laden auf 80 % oder 90 %, war meist in 20-30 Minuten erledigt. Diese Zeit haben wir für Einkäufe oder kurze Spaziergänge genutzt.

Maut und Fährkosten
Norwegen ohne Maut und Fährkosten geht kaum. Mautautobahnen zum Umgehen mag noch funktionieren, aber viele Schotterstraßen, die zu Highlights führen müssen bezahlt werden. Dafür ist der Eintritt in die Nationalparks kostenlos.
Kosten für Maut (Schotterstraßen) und Fähren lagen bei 130 €uro.
Die Autobahnmaut kam auf 12,50 €.

Die Natur Norwegens hat uns entzückt, majestätische Fjorde, malerische Berglandschaften, glitzernde Seen, gigantische Gletscher und beeindruckende Wasserfälle haben einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen. (Johann Wolfgang von Goethe). Diesem Zitat kann ich nur zustimmen, das Wandern durch die einsame, wilde Natur hoch im Norden Europas, hat uns wieder mal gelehrt, wie klein wir Menschen doch sind angesichts der großen weiten Natur.
Umso weniger können wir verstehen, wie diese Natur immer mehr zerstört wird.

Glücklich können wir uns schätzen, dass wir so eine tolle Reise erleben konnten.

Wenn wir heute an diese Reise zurückdenken, bleibt uns ein wunderschönes Gefühl der Ruhe und Entspannung und die gigantischen Naturerlebnisse.

In Norwegen gibt es sicherlich in den nächsten Jahren noch viel für uns zu entdecken, daher gibt es bestimmt noch eine 3. Reise in das Land der Trolle, Fjorde, Gletscher, Berge und E-Autos. Nicht 2025, aber bevor wir zu alt sind, um zu wandern ganz sicher.

Bis zum nächsten Mal.